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Mit Elektrofahrzeug unterwegs
Heinz und Heike Klages sind Elektromobilitäts-Pioniere: Schon 2012 tauschten sie ihren Diesel gegen ein E-Auto. Seitdem sind sie im Alltag schon mit zwei Elektroautos nahezu emissionsfrei unterwegs und kennen die Ladestationen der Region.
Heinz Klages fährt gezielt den grünen Parkplatz beim Baumarkt Hornbach an. Kabel raus und mit wenigen Handgriffen ist sein Plug-in-Hybrid an die öffentliche froschgrüne Ladestation in Bornheim angeschlossen. Ein Besuch im Baumarkt – das kann schon mal eine Stunde dauern. Da lohnt es, das Elektroauto zu laden, auch wenn sein Ampera samt Akku schon sechs Jahre alt ist und im Vergleich zu neuen E-Fahrzeugen eine vergleichsweise langsame Ladezeit von vier Kilowattstunden hat. Nach einer Stunde Ladezeit sind 20 km Reichweite für den Bauingenieur schon kein Problem mehr.
Zwei Elektroautos: Euphorie nicht verflogen
Bereits 2012, als der Opel Ampera auf den Markt kam, tauschte Heinz Klages als einer der Ersten in der Pfalz seinen Diesel gegen das E-Auto. Die Euphorie ist nicht verflogen – ganz im Gegenteil. „Das Fahren mit Elektroauto ist umweltfreundlich und macht einfach Spaß“, betont Heinz Klages. Umgerechnet verbraucht sein Fahrzeug durchschnittlich maximal vier Liter Benzin auf 100 Kilomter.
Deshalb wurde auch sein zweites Auto ein Plug-in-Hybrid, ein Passat Kombi. Der Alltag sei schnell gelernt. Der geladene Akku des Ampera hat mit 16 Kilowattstunden eine Reichweite von 50 bis 80 Kilometer, danach geht es über den Reichweitenverlängerer mit Benzin weiter.
Diese Kombination ist für Familie Klages ideal. „Berufliche Termine meines Mannes in der Region oder Einkäufe lassen sich leicht rein elektrisch erledigen, bei längeren Strecken garantiert der Plug-in-Hybrid, dass ich nicht zwischendurch auf eine Steckdose angewiesen bin“, erklärt Heike Klages. Auch längere Reisen sind damit kein Problem – der Ampera hat bereits den Atlantik gesehen.
Öffentliche Ladestationen - das Ladenetz verdichtet sich
Zu Hause in Steinalben ist eine Wallbox montiert, sodass die Limousine innerhalb von vier Stunden voll aufgeladen werden kann – meist über Nacht. Zusätzlich hat Heinz Klages an seinem Ingenieurbüro eine weitere eigene Ladestation installiert.
Doch unterwegs sieht die Welt für einen E-Fahrer noch nicht optimal aus, weiß der Familienvater aus Erfahrung. Aufladen an öffentlichen Ladepunkten ist nicht immer einfach. Das sei – gekoppelt mit den bislang geringen Reichweiten der Akkus – für manchen beim Fahrzeugkauf ein Hemmnis. Doch das ändert sich gerade.
Denn um die Elektromobilität voranzubringen, engagieren sich die viele Hersteller um den Ausbau des Stromtankstellennetzes. Auch wir sind dabei und arbeiten Hand in Hand mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und Partnern zusammen.
Zusammen wollen wir bis 2020 rund 350 Ladestationen in Betrieb haben. Viele davon werden auf Parkplätzen von Gemeinden oder des Einzelhandels wie beispielsweise bei Hornbach errichtet. Mit dem Unternehmen kooperieren wir seit vergangenem Jahr. Gemeinsam wollen wir alle Standorte mit neuen Ladestationen versorgen und zwar bundesweit. Über moderne Ladesäulen mit 50 Kilowatt (kW) Ladeleistung lässt sich, abhängig vom Modell des Autos und Akkukapazität, der Speicher in circa einer halben Stunde vollständig laden.
Bezahlen wird einfacher
Bezahlt werden kann direkt am Ladepunkt über gängige Zahlungsmethoden, das habe sich sehr positiv verändert, betont Heinz Klages. Zu Anfang seiner „E-Karriere“ sei der Bezahlvorgang sehr umständlich gewesen, da man beispielsweise in Hannover eine neue Bezahlkarte kaufen musste, bevor Strom fließen konnte. Heute haben Fahrer die Möglichkeit, die Girocard, Kreditkarte oder PayPal (Zugang über Smartphone) zu nutzen. Als registrierter Kunde kann ebenso mit einer Lade-App bezahlt werden. Der Vorteil: Die Ladevorgänge können bequem jederzeit im eigenen Konto eingesehen werden. Der Kofferraum ist gefüllt, der Ingenieur packt sein Ladekabel wieder ein und schnurrt nahezu geräuschlos und abgasfrei mit dem E-Auto davon.
Autorin: Dr. Susanne Becker
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