Studie: E-Autos billiger als Verbrenner

E-Autos sind teuer – ist das so? Der Anschaffungspreis von E-Fahrzeugen übersteigt den von Verbrennern deutlich. Doch wie teuer sind Elektroautos wirklich? Was passiert, wenn man die Gesamtkosten zwischen E-Autos und Verbrennern vergleicht, also Wertverlust, Betriebs-, Werkstatt- und Fixkosten mit einrechnet?

Dieser Frage ging eine Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft nach. Die Studie wurde von der Bundestagsfraktion B90/Die Grünen in Auftrag gegeben.
Die Studie findest du hier.

Die Studie verglich sechs Autopaare miteinander – ein „Paar“ bestand jeweils aus einem E-Auto und einem Verbrenner, die in Größe, Ausstattung und Motorisierung ähnlich sind.
So wurde zum Beispiel der e-up! mit dem up! 1.0 high up!  von Volkswagen verglichen – oder der VW e-Golf mit dem in Ausstattung und Motorisierung vergleichbaren VW Golf 1.5 TSI OPF ACT Comfortline DSG.

Bei allen Vergleichen war das Ergebnis: Die Gesamtkosten der Elektrofahrzeuge sind geringer als die der Verbrenner. So sind die monatlichen Gesamtkosten beim e-up! zum Beispiel 13€ niedriger als beim up! 1.0 high up!. Beim Vergleich zwischen E-Golf und Verbrenner-Golf sind es sogar rund 100€ im Monat, die Halter*innen von E-Autos im Vergleich zu denen von Verbrennern sparen.

Am stärksten ist der Unterschied beim Vergleich zwischen Tesla Model 3 Long Range AWD und dem BMW 335d Gran Turismo Sport Line xDrive Steptronic. Über 400€ günstiger pro Monat ist das E-Auto.

Wie schon E-Auto-Experte Afrim Berati in unserem Interview zu gebrauchten Elektroautos sagte, sind die Werkstattkosten für Elektroautos geringer als bei Verbrennern.

Die ARD zitiert Stefan Reindl, Leiter des Instituts für Automobilwirtschaft, der die Studie „für nachvollziehbar“ hält. Nur die angenommenen Kosten zum Wertverlust seien nicht belegbar, da es keine Erfahrungen dazu gebe.

Trotz der klaren Ergebnisse kommt die Studie zu dem Schluss: „Der finanzielle Vorteil ist aber (noch) so gering, dass er andere Hemmnisse bei der Kaufentscheidung (u.a. Reichweite und Ladeinfrastruktur) offensichtlich meist nicht ausgleichen kann.“

Die Bundesregierung sieht das ähnlich, daher hat sie Ende 2019 den „Masterplan Ladeinfrastruktur“ beschlossen. Bis 2030 sollen eine Million öffentliche Ladepunkte entstehen.

Auch wir sind aktiv und bauen die Ladeinfrastruktur für E-Autos in der Pfalz und Saarpfalz in großen Schritten aus. Bis zum Jahr 2020 wollen wir rund 350 Ladepunkte in der Region und darüber hinaus errichten. Hier kannst du sehen, wo du dein Elektroauto in deiner Nähe laden kannst.

Autor: Maurice Brass