Moorschutz ist Klimaschutz

Moorschutz ist Klimaschutz

Moore sind nicht nur eine besondere ökologische Nische, sie sind auch ein natürlicher Kohlenstoffspeicher. Das macht sie für den Klimaschutz wichtig und für uns interessant.

Moore haben Menschen schon immer fasziniert. Diese Landschaft hat eigene Gesetze: Man steht nicht mehr auf festem Grund, vereinzelt steigen Gase auf, es blubbert hin und wieder. Hier lebt eine eigene Tier- und
Pflanzenwelt, die sich den feuchten Bedingungen angepasst hat. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten waren Moore eher unattraktiv. Außer zur Torfgewinnung konnte mit der Fläche wenig unternommen werden.

MOORSCHUTZ

Bilderquelle: Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz

Moore als natürlicher Kohlenstoffspeicher

Entsprechend entzog man Mooren das Wasser, um sie land- und forstwirtschaftlich zu nutzen – zum Nachteil von Sonnentau, Wollgras oder Libellen. Was man lange Zeit nicht im Blick hatte: Moore speichern riesige Mengen an Kohlenstoff und sind damit wichtige Verbündete in Sachen Klimaschutz.
„Obwohl Moore weltweit nur rund drei Prozent der Landesoberfläche ausmachen, speichern sie rund ein Drittel des terrestrisch gebundenen Kohlenstoffs – ungefähr doppelt so viel wie alle Wälder zusammen“, erklärt Moritz Schmitt, Projektleiter Moorschutz der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz. „In Deutschland haben wir rund vier Prozent Moorfläche, die etwa genauso viel Kohlenstoff speichert wie unsere Wälder, die circa 30 Prozent der Landesflächen bedecken.“

Ein hohes Potenzial für Umwelt- und Klimaschutz

In unserer Region wurden im Rahmen von zwei EU LIFE Förderprojekten der Stiftung Natur und Umwelt jeweils rund 100 Hektar an Moorflächen renaturiert. Das heißt, Entwässerungen und Gräben wurden ebenso wie standortfremder Bewuchs wieder entfernt. Durch das Wiedervernässen von Mooren kann man die Zersetzung des in abgestorbenen Pflanzen gebundenen Kohlenstoffs abbremsen oder stoppen. Oder – es gelingt über die Ausweitung der Moore Kohlenstoff neu zu binden. Doch es gibt noch einen weiteren wichtigen Aspekt: Moore filtern und speichern Wasser in der Landschaft und sind damit ein natürlicher Trink- und Hochwasserschutz für die Region.
„Diese nachhaltigen Argumente haben uns überzeugt, deshalb werden wir den Schutz der Moore unterstützen“, erklärt Witold Kreutz, unser Abteilungsleiter im Bereich Vertrieb Energiedienstleistungen. „Das Potenzial für diese naturschutzfreundliche Form des Umwelt- und Klimaschutzes ist hoch.

Unsere Förderprojekte

Allein in Rheinland-Pfalz existieren rund 7.000 Hektar Moore. 5.000 Hektar davon bieten sich zur Renaturierung an“, erklärt Witold Kreutz. Wir wollen den Moorschutz fördern – als Ausgleich für CO2-Emissionen. Ein erstes Projekt in der Metropolregion Rhein-Neckar ist bereits konkret in Planung. Wie viel Kohlenstoff Moore speichern, hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der sogenannten Torfmächtigkeit, also der Dicke der Torfschicht. Im Duchschnitt speichern Moore circa 700 Tonnen Kohlenstoff je Hektar, sechsmal mehr als ein Hektar Wald. So können beispielsweise die Kohlendioxidemissionen von über 900 Wohneinheiten, die effizient mit Erdgas in Kombination mit Kraft-Wärme-Kopplung mit Wärme versorgt werden, mit einem Hektar Moor kompensiert werden. Ein wichtiger Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz.

Autorin: Dr. Susanne Becker

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