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Mit Innovationen in die Zukunft
Christoph Raquet leitet den Bereich Technologie und Innovation bei den Pfalzwerken. Was Innovation für den Wirtschaftsingenieur bedeutet und wie er und sein Team die Innovationskraft stärken wollen, erläutert er im Interview.
Die Pfalzwerke Gruppe: Wie ist Ihr Eindruck nach neun Monaten?
Ich habe die Pfalzwerke als Unternehmensgruppe kennengelernt, die großen Wert auf Tradition legt, gleichzeitig aber bereit ist,
sich neu zu erfinden und veränderten Marktbedingungen anzupassen.
Ich glaube, dass diese Offenheit für Innovationen, neue Technologien und Geschäftsmodelle, kombiniert mit der über 100-jährigen Erfahrung, der Schlüssel zum langfristigen Erfolg sein wird.
Wie lassen sich die Aufgaben des Bereichs Technologie & Innovation (T&I) in einem Satz zusammenfassen?
Im Bereich T&I spüren wir – jenseits des altbekannten „Tellerrandes“ – neue Technologien und Innovationen auf,
die es ermöglichen, neue Geschäftsfelder zu erschließen und den zukünftigen Markt als innovatives und kundenzentriertes Unternehmen zu bedienen.
Was verstehen Sie unter Innovation?
Ich verstehe unter Innovation, wenn es gelingt, aus kreativen Ideen etwas Neues entstehen zu lassen, das vom
Kunden angenommen wird. Dabei muss die Innovation nicht technischer Natur sein. Häufig sind es prozessuale oder organisatorische Neuerungen, die eine echt gute Innovation darstellen. Manchmal gelingen richtig tolle Innovationen auch durch die Verknüpfung von Bestehendem.
Wichtig ist dabei immer, dass durch die Neuerung Kundennutzen entsteht – sonst ist es oft nicht mehr als eine gute Idee.
Wie und wo kommen Ihnen die besten Einfälle?
Vor einigen Jahren suchte ich eine Innovation für einen Kunden in Marokko. Alles Brainstorming zu Hause hatte uns nicht weitergebracht, sodass wir mit einem kleinen Team ins Flugzeug stiegen, um uns im Mittelspannungsnetz von Casablanca auf Ideensuche zu begeben. Vor Ort dauerte es nur zwei Tage, bis uns der zündende Einfall kam. Dies ist ein typisches Beispiel, das zeigt, wie das mit den guten Einfällen bei mir am besten klappt: Man muss das gewohnte Umfeld verlassen, sich ins Geschehen begeben, viel mit anderen sprechen und Zeit mitbringen. Richtig gute Einfälle zu haben ist nämlich gar nicht so leicht.
Welches sind die drei wichtigsten Technologie- und Innovationsprojekte, die Sie aktuell verfolgen?
Als Erstes möchte ich die Initiative Digitale Transformation (IDT) nennen, in der eine unternehmensweite Plattform geschaffen wird, um innovative Ideen agil, interdisziplinär, kundenorientiert und schnell umzusetzen.
Darüber hinaus bauen wir eine Internet-of-Things-Plattform auf, die Sensordaten aus den unterschiedlichsten Bereichen (zum Beispiel Trafostationen oder Wingerten) einsammelt und Interessenten digital (per App oder Web- Interface) zur Verfügung stellt.
Natürlich arbeiten wir auch an zukunftsorientierten Themen mit disruptivem Potenzial. Ein Beispiel hierfür ist Blockchain. Hier haben wir mit der DENA zusammen untersucht, welche Anwendungsfälle der Energiebranche mit dieser Technologie revolutioniert werden.
Was dürfen wir in Zukunft vom Innovationsteam erwarten?
In der IDT ist das Innovationsteam mit sehr viel Eigenverantwortung ausgestattet. Wie das Team auftritt, entscheiden die Mitglieder also vor allem selbst. Ich persönlich würde aber kurzfristig erwarten, dass das Team ein paar richtig gute Innovationen auf den Weg bringt und unternehmensweit sichtbarer wird. Mittelfristig glaube ich, dass die Art der Zusammenarbeit Schule macht und wir über die Grenzen des Innovationsteams hinaus immer stärker eigenverantwortlich und interdisziplinär zusammenarbeiten. Und langfristig? Neulich musste ich schmunzeln, als ich gefragt wurde, ob wir das Innovationsteam langfristig noch brauchen, wenn irgendwann das gesamte Unternehmen die Arbeitsweisen des Innovationsteams lebt – quasi wie ein Rieseninnovationsteam. Wir werden sehen …
Wie „smart“ sind die Pfalzwerke heute schon? Wie können sie noch innovativer werden?
Nun, in den letzten Monaten haben die Pfalzwerke ja schon einmal etwas ziemlich Smartes gemacht. Sie haben nämlich die Initiative Digitale Transformation ins Leben gerufen – um nur ein Beispiel zu nennen. Und ich glaube, dass damit auch der Grundstein gelegt ist, um an vielen Stellen innovativer zu werden. Es zeigt, dass der Zeitgeist der Digitalisierung erkannt wurde und man bereit ist, neue Wege zu gehen und einen kulturellen Wandel anzustoßen, um die Zukunft der Unternehmensgruppe aktiv und selbst zu gestalten.
Autorin: Dr. Susanne Becker
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