Ein Kompass für alle

Ein Kompass für alle

Merle von Moock ist unsere erste Ansprechpartnerin für Compliance-Themen. Sie hilft mit, dass sich alle Beschäftigten an Regeln und Gesetze halten und steht jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Warum das nicht heißt, dass sie z.B. Geschäftsessen und Geschenke per se verbietet, erklärt sie hier.

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AUSLESE - DARUM GEHT`S HIER:

  • Unser Chief Compliance Officer hilft, dass sich die Pfalzwerke an gesetzliche Regelungen und Pflichten hält
  • Die gelernte Juristin arbeitet an vielfältigen Themen
  • Du willst einen der spannenden Jobs in unserer Unternehmensgruppe übernehmen? Bewirb dich hier!

Wie erklärst du deinen Freunden, was du machst?

Merle von Moock: Meine Aufgabe ist es, meinen Kolleginnen und Kollegen Hilfe anzubieten und sie zu sensibilisieren, warum eine gesetzliche Regelung vorhanden und ein Verhalten an der ein oder anderen Stelle vielleicht nicht okay ist. Dadurch, dass ich das mache, stärke ich die Eigenverantwortung. Meine Arbeit ist also Hilfe zur Selbsthilfe.

Wie sähe ein Unternehmen ohne Compliance, d.h. ohne deinen Bereich, aus?

MvM: Das will ich mir gar nicht vorstellen, denn sich „compliant“ verhalten, heißt ja, sich an Regeln zu halten. Ich denke, wenn ein Unternehmen schon lange am Markt ist, dann hat es Compliance, sonst hätte es keinen Bestand. Compliance ist ein Teil vom Risikomanagement. Viele Kolleginnen und Kollegen wären unsicherer bei bestimmten Themen, etwa wie: Darf ich dieses Geschenk annehmen? Welche Preisklasse ist beim Geschäftsessen in Ordnung? Man hätte keinen Kompass.
 

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"Ohne Compliance hätten wir keinen Kompass"

Merle von Moock, Chief Compliance Officer

Wie läuft ein typischer Arbeitsalltag bei dir ab?

MvM: Es kommt immer anders als geplant! Ich bin dafür da, Kolleginnen und Kollegen jederzeit zu beraten. Heute morgen habe ich zum Beispiel die Anfrage bekommen: Kann ich diese Einladung für nächste Woche annehmen?

Gestern kam ein Kollege mit einem Geschenk des Dienstleisters und hat mit mir geschaut, ob er es annehmen darf. Da kann man nicht erst das Gesetz lesen und eine Woche später eine Rückmeldung geben…

Das heißt: Ich rechne morgens einen Puffer ein, aber schon um neun kann ich jeden Plan über den Haufen werfen (lacht).

compliance merle von moock
Merle von Moock bespricht mit einem Kollegen eine neue Compliance-Anfrage.

Was ist für dich das Spannende an Compliance?

Broschueren auf dem Tisch
Die Compliance-Broschüren liegen für alle Mitarbeitenden aus.

MvM: Compliance ist nicht nur eine Sache, sondern ganz vieles. Ich muss ganz verschiedene Themen erfassen und verstehen. Und man muss permanent up to date bleiben, weil die Arbeitswelten sich ändern.
Gerade arbeiten wir an Leitfäden zum Kartellrecht. 

Da geht es um Dinge wie  das Verhalten in einer Verbandssitzung oder den Umgang von Kooperationspartnern in einer Kooperation.

Gleichzeitig liegen auf meinem Tisch noch finanzmarktrechtliche Themen und ich muss eine Gesetzesänderung studieren, die durch die EU-Kommission auf uns zu kommt - ich schaue, was das für eine Auswirkung auf uns hat. Und nachher rede ich mit der Kollegin aus dem Marketing über die interne Kommunikation zu einem Thema.
Diese Vielfältigkeit ist herausfordernd. Aber mir macht das Spaß, wenn ich mich in jedes der Themen eindenken muss, um es zu lösen. Und ich lerne jetzt Leute kennen, die ich in den vielen Jahren im Haus nicht gesehen habe. Das ist spannend.

Oft denkt man, Compliance weiß ja alles (besser). Aber eigentlich ist es genau andersherum: Der Fachbereich kennt die Regelung, ich berate. Zusammen finden wir eine Lösung. Das Ziel für die nächsten Jahre ist, wirklich im ganzen Haus die Hemmschwelle abzubauen, sich mit dem Thema Compliance zu befassen. Das läuft viel über die persönliche Komponente.

Wie war dein Weg in diesen Job?

MvM: Ich bin gelernte Juristin und schon seit 16 Jahren bei den Pfalzwerken, davon allein neun im juristischen Bereich. Ich habe ein Fernstudium zum Thema Energiehandel und Risikomanagement gemacht und leite nun seit bald sieben Jahren die Handelskontrolle. Irgendwann kam Compliance auf mich zu. Ich sage das bewusst so. Ich habe nicht gesagt: Ich mache jetzt Compliance. Es wurde vielmehr klar, dass Compliance noch detaillierter im Unternehmen behandelt und kommuniziert werden sollte und Compliance und Handelskontrolle (beides Teil des Risikomanagements) gut zu einander passen könnten. Da war für mich klar: Das würde ich gerne machen.

Merle von Moock
Merle von Moock

Was erhoffst du dir, wie sieht dein Job in 5 Jahren aus?

MvM: Ich hoffe, dass er sich noch weiter entwickelt hat. Ich wünsche mir, dass wir dann eine starke Compliance-Kultur haben, die mehr zum Alltag dazu gehört als jetzt. Manchmal wundere ich mich, wie oft man Dinge wiederholen muss, bis sie im Gedächtnis bleiben. Man sagt, 16% von einer Schulung bleiben im Kopf. Das ist so wenig, da muss man sich gedulden, bis eine solche Compliance-Kultur entstanden ist. Das fällt mir manchmal schwer.
Ich wünsche mir, dass wir in fünf Jahren in allen Bereichen involviert und noch stärker in der Unternehmensgruppe vernetzt sind.

Zudem wäre es schön, wenn man irgendwann ein Team hat, das auch interdisziplinär ist und unterschiedliche Sichtweisen und Persönlichkeiten vereint.
Ich bin ja gelernte Juristin, das ist oft hilfreich, um die Systematik hinter einem Thema zu verstehen. Manchmal ist man als Jurist aber zu analytisch und zu wenig pragmatisch. Ein interdisziplinäres Compliance-Team wäre toll.

Autor: Maurice Brass

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