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Kalte Nahwärme - Die Lösung für das energieautarke Neubaugebiet?
Erneuerbare Energien spielen beim Bau von neuen Wohngebieten eine immer größere Rolle. Zu Recht, denn sie haben viele Vorteile.
AUSLESE – DARUM GEHT`S HIER:
- Neubaugebiete können durch den Einsatz von Nahwärme einen erheblichen Beitrag zur Einhaltung der Klimaschutzziele leisten
- Das spart Kosten, ist effizient und nachhaltig
- Mehr zur Förderung und Wirtschaftlichkeit dieser Wärmeversorgung in unserem Webseminar erfahren
Wohnraum ist knapp. Wohnraumverdichtung soll helfen. Daher weisen die Kommunen in den letzten Jahren wieder verstärkt Neubaugebiete aus. Oftmals unterschätzt: Der Beitrag, den die Wärmeversorgung jedes Quartiers zur Einhaltung der globalen Klimaschutzziele leisten kann.
Emissionsneutrale Neubaugebiete – wie kann das gelingen?
Derzeit verursachen Heizung, Strom und Mobilität ca. 40% der Pro-Kopf-CO2-Emissionen. Sie sind Größen, die bei der Quartiersplanung beeinflussbar sind. Denn wenn statt Erdgas CO2-freie Energieträger eingesetzt werden, reduzieren sich die Emissionen immens. Ein Beispiel: Der Einsatz von Kalter Nahwärme mit dezentralen Wärmepumpen. Besonders in dünn besiedelten Gebieten mit viel Neubau ist der Einsatz von Kalter Nahwärme eine gute Option.
Was ist Kalte Nahwärme?
Klassische Fern- und Nahwärmenetze haben üblicherweise eine Vorlauftemperatur zwischen 60 und 90° C. Kalte Nahwärme kommt hingegen mit Vorlauftemperaturen zwischen 5 und 10° C aus – daher der Name.
Woher kommt die Kalte Nahwärme?
Kalte Nahwärme kann über verschiedene Wärmequellen gewonnen werden: Möglich sind zum Beispiel…
- Erdwärme, gewonnen durch Sonden oder Kollektoren (oberflächennahe Geothermie)
- Wärme aus dem Grundwasser, die über Brunnen nutzbar gemacht wird
- Abwärme oder Kühlanlagen, Industriebetrieben, Rechenzentren o. ä.
- Abwasser, das mit konstant hohen Temperaturen durch die Kanalisation fließt
- Solarthermie, insbesondere große Freiflächenanlagen
Ein Wärmeträgermedium (Sole) nimmt die Wärme auf und transportiert sie über Leitungen zu den Abnehmern. Sie haben dezentrale Wärmepumpen in ihren Häusern, die über den Hausanschluss mit dem Wärmenetz verbunden sind. Die Wärmepumpen heben schließlich die bereitgestellte Energie auf das individuell gewünschte Temperaturniveau.
So funktioniert Kalte Nahwärme
Die Grafik zeigt, wie Kalte Nahwärme funktioniert: Ein zentrales Sondenfeld entzieht der Erde 5-15 Grad Wärme. In einer Ringleitung wird die Wärme über Sole den Häusern zugeleitet. Jedes Haus verdichtet die angelieferte Wärme mit einer Wärmepumpe. Die abgekühlte Sole fließt zurück zum Sondenfeld und nimmt erneut Wärme auf.
Das sind die Vorteile der Kalten Nahwärme
1. Maximale Energieeffizienz
Durch das Kalte Nahwärmenetz wird der Einsatz effizienter Erdwärmepumpen möglich.
Im Vergleich zu einer Luft-Wasser-Wärmepumpe verfügen diese über eine deutlich höhere Arbeitszahl – der Stromverbrauch sinkt um ca. 30%.
2. Hoher Nutzerkomfort
Keine Grundstücksbeeinträchtigungen für Bauherren durch Abgase, Schallemissionen oder Erdarbeiten sowie Möglichkeit zur freien Kühlung im Sommer ohne zusätzlichen Stromverbrauch.
3. Klimaneutrale Versorgung
In Kombination mit einer Photovoltaikanlage kann das komplette Quartier CO2-neutral versorgt werden. Die PV-Anlage erzeugt den benötigten Strom für Wärmepumpen, Haushalte und Elektrofahrzeuge.
4. Kosten sparen
Ein Vorteil des Kalten Nahwärmenetzes sind die sehr geringen Leistungsverluste. Denn das zirkulierende Wärmemedium hat ein niedriges Temperaturniveau. Es ist daher nicht notwendig, die Ringleitungenzu dämmen. Das spart Kosten.
5. Individuelle Energiebedürfnisse beachten
In Kombination mit einer Photovoltaikanlage kann das komplette Quartier CO2-neutral versorgt werden. Die PV-Anlage erzeugt den benötigten Strom für Wärmepumpen, Haushalte und Elektrofahrzeuge.
6. Netz einfach ausbauen
Ein Ausbau des Netzes in Etappen ist problemlos umsetzbar. Damit ist ein Kaltes Nahwärmenetz ideal für Neubaugebiete oder andere Areale, die in mehreren Bauabschnitten erschlossen werden.
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