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Drei Wochen Rad statt Auto
Je schöner der Sonnenaufgang desto kälter die Hände: Drei Wochen STADTRADELN in Ludwigshafen, wir waren dabei – ein Erlebnisbericht von Susanne.
Am 18. Juni ging bei unserem Vorstand eine E-Mail der Stadt Ludwigshafen ein, die uns als Pfalzwerke-Gruppe zur Aktion Stadtradeln einlud: „Die Stadt Ludwigshafen wird sich im September 2019 an der Aktion Stadtradeln beteiligen. Ziel ist es, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, ein Zeichen für vermehrte Radnutzung in Ludwigshafen zu setzen – und letztlich Spaß beim Fahrradfahren zu haben“.
AUSLESE: DARUM GEHT`S HIER:
- Drei Wochen kein Auto, alle Wege mit dem Rad: Wie ist das?
- Erlebnisbericht von Susanne nach der Aktion STADTRADELN in Ludwigshafen
- Insgesamt hat unser Pfalzwerke-Gruppe-Team 5.495km mit dem Rad zurückgelegt
In dem Wissen, dass ich passionierte Rennradfahrerin bin, gab er die Mail mit einem „Wäre das was für uns?“ an mich weiter und meine Antworte lautetet 10 Sekunden später: JAAAAAA!
Sofort online ein Team gegründet, die Kolleginnen und Kollegen informiert und Mitstreiterinnen und Mitstreiter gefunden. Einige von Ihnen nutzen bereits regelmäßig ihr Rad zur Anreise an den Arbeitsplatz, andere nahmen als „Newbie“ die Aktion zum Anlass, um die Option „Mit-dem-Rad-zur-Arbeit“ erstmalig zu testen.
25km Arbeitsweg – immer mit dem Rad
Mich selbst würde ich als Mischung aus „regelmäßig“ und „Newbie“ bezeichnen: Ich fahre in meiner Freizeit sehr viel Rad und verfüge über eine stattliche Auswahl von Rädern, die ich zweckgebunden einsetze: Rennrad, Mountainbike. Crosser, Single Speed, Hollandrad.
Zur Arbeit nutze ich meinen Crosser durchschnittlich ein Mal pro Woche – im Sommer mehr, im Winter weniger bis gar nicht. Mein Weg zur Arbeit ist 25 Kilometer lang, die Unterstell- und Duschmöglichkeiten bei uns im Unternehmen sind ausbaufähig und meine Tätigkeit bei den Pfalzwerken ist von Außenterminen durchsät.
Organisation ist alles: Strecken planen - Fahrradklamotten oder Büro-Outfit?
Und so war auch gleich der erster Tag Stadtradeln von letzterem geprägt: Morgens Termine in unserer Hauptverwaltung in Ludwigshafen, um 14:30 Außentermin in Erpolzheim, danach noch ein Meeting in Dackenheim. Also ran an die Organisation: Was muss ich zum Anziehen mitnehmen? Wo mache ich mich frisch und wo ziehe ich mich um? Wieviel Zeit muss ich für den Radfahrweg einplanen? Welche Strecke fahre ich? Gar nicht so leicht, so ein Tag Stadtradeln, wenn man es, wie ich, als Phase ansieht, in der man komplett und ausschließlich aufs Rad umsteigen möchte.
Verzweiflung und Euphorie beim stadtradeln
Nicht leicht, aber machbar, wie ich am Abend mit 77 Kilometern in den Beinen und damit einhergehender zufriedener Müdigkeit feststellen durfte. Die folgenden Tage stellten mich zumeist vor nicht mindere Herausforderungen, die in mir eine aufregende Mischung aus Euphorie und Verzweiflung auslösten.
Verzweiflung, wenn ich zu einem wichtigen Termin zerknitterte Kleidung oder unpassende Schuhe getragen habe oder ich die erste halbe Stunde am Arbeitsplatz kaum die Tastatur bedienen konnte, weil meine Hände so kalt waren. Wenn mir nach einem vollen Arbeitstag auf dem Rückweg der Gegenwind ins Gesicht blies oder die Autofahrer mir deutlich zu verstehen gaben, dass ich in ihrem Hoheitsgebiet nichts zu suchen habe.
Und totale Euphorie, wenn die Organisation der Termine gut geklappt und ich gemerkt habe, dass man mit Willen und guter Planung und der Bereitschaft, die Komfortzone zu verlassen, sehr viel schaffen kann. Wenn ich schon wieder eine Fotopause eingelegt habe, um den sensationellen Sonnenaufgang festzuhalten. Und wenn am Ende der drei Wochen 948 Kilometer nicht auf dem Auto- sondern dem Radtacho stehen.
Drei Wochen ohne Auto – was habe ich gelernt?
Es ist nicht schlimm, wenn ich nicht immer wie aus dem Ei gepellt im Büro sitze, weil es der Sache dient.
- Auch mir fällt es nicht leicht, die Komfortzone zu verlassen, aber es gelingt.
- Das Auto sieht man als extrem selbstverständlich an.
- Es gibt sooo viele verschiedene Arten von Sonnenaufgängen.
- Mir macht es mehr Spaß, wenn möglichst viele mitradeln und zum Ziel beitragen.
- Ich tausche mich plötzlich mit Kollegen über Strecken und Windrichtungen aus, mit denen ich zuvor noch nie gesprochen habe.
- Gut organisiert ist halb geradelt.
- Ich habe ständig irgendwas gesucht, da ich meine treue Begleiterin, meine geliebte Handtasche, nicht auf dem Rad mitnehmen konnte.
Beitrag zum Klimaschutz: 100 %
Meine Bilanz nach drei Wochen: Jeder Tag startet und endet anders. Wettervorhersagen und Windprognosen haben auf einmal einen Einfluss auf mich gehabt. Ich habe sehr viele neue Leute durch die Aktion kennengelernt und mit ihnen gute Gespräche geführt. Ich bin stolz, dass ich das Ganze durchgezogen habe und kann wirklich sagen, dass es mich nachhaltig – im wörtlichen Sinne – beeindruckt hat.
Die Ziele der Aktion, „Beitrag zum Klimaschutz – Zeichen setzen für vermehrte Radnutzung – Spaß am Radfahren“ habe ich zu 100 Prozent erreicht. Meine Aufgabe sehe ich nun darin, das Gelernte in meinen Alltag und seine Praktikabilität zu übertragen. Und da spielt der Verzicht auf das Auto eine essentielle Rolle. Bis hin zu dem Gedanken, dieses abzuschaffen.
Gemeinsam CO2 sparen
Insgesamt haben wir im Pfalzwerke-Gruppe-Team während des STADTRADELN-Zeitraums 5.495km mit dem Rad zurückgelegt und damit 850kg CO2 eingespart.
Willst du dabei sein?
Du könntest jederzeit mit dem Rad zu uns kommen?
Na wunderbar! Dann bewirb dich jetzt bei und werde Teil unseres Teams!
Autorin: Dr. Susanne Becker
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