Wenn Väter in Eltern-Teilzeit gehen – wie die Pfalzwerke Vereinbarkeit ermöglichen

Wenn Väter in Eltern-Teilzeit gehen – wie die Pfalzwerke Vereinbarkeit ermöglichen

Moderne Arbeitswelten brauchen flexible Modelle. Ein Mitarbeiter der Pfalzwerke zeigt, wie Elternzeit und Teilzeit individuell gelebt und dabei beruflich wie privat sinnvoll gestaltet werden können.

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Christian Schäffner, Strategischer Einkäufer, mit seinen Kindern Paul und Mia

AUSLESE - DARUM GEHT ES HIER:

 

  • Moderne Arbeitswelten brauchen flexible Modelle. Ein Mitarbeiter der Pfalzwerke zeigt, wie Elternzeit und Teilzeit individuell gelebt und dabei beruflich wie privat sinnvoll gestaltet werden können
  • Vertrauen, Offenheit und echte Gestaltungsspielräume sind entscheidend. Führungskräfte, die ermöglichen statt verwalten, machen die Pfalzwerke als Arbeitgeber nahbar und zukunftsorientiert
  • Vielfalt zeigt sich nicht nur im großen Ganzen, sondern in kleinen, mutigen Entscheidungen. Ob Elternzeit, Pflege oder andere Lebensphasen – Flexibilität beginnt mit Haltung.

 

Noch immer sind es vor allem Frauen, die beruflich kürzertreten, wenn Kinder kommen. *
Doch dieses Bild verändert sich. Auch bei den Pfalzwerken. Und beispielsweise ganz konkret in der Abteilung Strategischer Einkauf, in der Christian Schäffner tätig ist.

Seit Juni 2025 arbeitet Christian Teilzeit in Elternzeit: 85Prozent seiner Arbeitszeit, 100Prozent Familienleben und 100Prozent Verantwortung im Job.
Seine Entscheidung ist mehr als ein organisatorisches Modell. Sie ist ein klares Zeichen für gelebte Gleichberechtigung und dafür, wie moderne Führung und individuelle Lebensmodelle heute zusammengehen können.

„Ich wollte nicht nur Zuschauer sein.“

Für Christian war früh klar: Wenn er Vater wird, will er aktiv teilhaben. „Ich wollte mich nicht abends nach der Arbeit dazusetzen und fragen, was ich alles verpasst habe.“

Die Entscheidung für Elternzeit und reduzierte Arbeitszeit war durchdacht und ist dennoch ein mutiger Schritt. Denn oft schwingt die Frage mit: Was bedeutet das für die Rolle im Team? Für Verantwortung, Projekte, Außenwirkung?
Im Fall von Christian hat sich seine Verantwortung nicht verändert, wohl aber seine Arbeitsweise. Er setzt bewusster Prioritäten, gestaltet seine Aufgaben klarer und arbeitet fokussierter und strukturierter. „Ich bin effizienter geworden und das funktioniert sehr gut.“
Teilzeit bedeutet für ihn nicht, denselben Umfang in kürzerer Zeit zu erledigen, sondern einen bewussten Schritt in Richtung Qualität – für die Arbeit und fürs Privatleben.

„Im Job geht es mir nicht um weniger Arbeit, sondern um mehr Qualität in dem, was zählt. Und die Elternzeit zeigt mir, wie viel Fürsorge, Planung und Präsenz Care-Arbeit braucht. Ich helfe nicht nur, ich bin mittendrin. Und genau das hat auch unsere Partnerschaft gestärkt. Ich verstehe jetzt besser, was Gleichberechtigung im Alltag wirklich heißt.“

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Christian Schäffner, Strategischer Einkäufer, mit seinen Kindern Paul und Mia

Vereinbarkeit sichtbar machen – auch da, wo Sprache noch nicht mitgewachsen ist

Manche Momente zeigen, wie viel Veränderung noch nötig ist und wie wichtig es ist, dass Männer ihre Rolle in der Care-Arbeit sichtbar machen. Christian erzählt:
„Neulich war ich mit meinem Sohn in der Tanzstunde. Ich war der einzige Vater. Als die Kursleitung die Erwachsenen ansprach, hieß es automatisch: ‚,Liebe Mütter…‘. Es war gar nicht böse gemeint. Aber ich habe wieder einmal gemerkt, wie fest manche Rollenbilder noch verankert sind.“
Für Christian war das kein Ärgernis, sondern eine Bestätigung:
Gleichberechtigte Elternschaft braucht Präsenz. Und Präsenz braucht Sichtbarkeit. Er ergänzt: „Für mich war das ein Moment, der mir gezeigt hat, wie wichtig es ist, da zu sein. Nicht nur für meinen Sohn, sondern auch als Signal an die Gesellschaft, um alte Rollenbilder aufzubrechen.“ 

Teilzeit ist mehr als Elternzeit

Christian hat sich bewusst für mehr Zeit mit seiner Familie entschieden. Doch Teilzeit spielt in vielen Lebenslagen eine Rolle, nicht nur im Kontext von Elternschaft.
Zum Beispiel dann, wenn Angehörige gepflegt werden müssen. Wenn sich private Lebensumstände verändern. Oder wenn Menschen ihre Arbeit anders mit ihrer Gesundheit oder persönlichen Entwicklung in Einklang bringen möchten.

Vereinbarkeit endet nicht mit dem Kita-Abschluss.
Sie zieht sich durch viele Lebensphasen und verdient in jeder davon Unterstützung. Dabei geht es nicht nur um klassische Familienmodelle. Auch Alleinerziehende, queere Eltern oder Patchwork-Konstellationen stehen vor der Herausforderung, Beruf und Care-Arbeit zu vereinbaren. Vielfalt bedeutet, dass wir für all diese Lebensentwürfe Lösungen mitdenken.

„Moderne Führung heißt, Lebensmodelle zu ermöglichen.“

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Dirk Dohmen, Bereichsleiter Einkauf und Services

Dirk Dohmen, Christians Vorgesetzter, hat den Wunsch nach Elternzeit von Anfang an mitgetragen.

„Für mich gehört das zu moderner Führung: nicht nur organisieren, sondern ermöglichen. Und das unabhängig vom Geschlecht.“

Die Besonderheit: Es musste weder das Team neu aufgestellt noch Verantwortung verlagert werden. Was es brauchte, war Raum, Vertrauen und eine Haltung, die Vielfalt nicht nur erlaubt, sondern stärkt.

„Ich sehe es als Teil meiner Verantwortung, nicht nur fachlich zu führen, sondern auch Raum für unterschiedliche Lebensentwürfe zu schaffen. Vereinbarkeit beginnt für mich dort, wo wir nicht in Schablonen denken, sondern gemeinsam Lösungen entwickeln. Wenn jemand mit einer klaren Haltung kommt und sagt: Ich möchte beides: Familie und Verantwortung, dann ist es unsere Aufgabe als Führungskraft, das zu unterstützen.“

Vereinbarkeit braucht Vorbilder

Christian sagt selbst: „Wirkliche Vorbilder gab es kaum. Und genau deshalb war mir klar: Ich möchte selbst eines sein.“

Sein Antrieb ist dabei auch generationenübergreifend:

„Ich wünsche mir, dass meine Kinder später in einer Gesellschaft leben, in der solche Entscheidungen ganz selbstverständlich sind. Dafür braucht es heute Menschen, die vorangehen.“

Sein Wunsch: dass Väter ihre Rolle ebenso selbstverständlich wahrnehmen wie Mütter, und dass Unternehmen solche Wege sichtbar machen. Denn Sichtbarkeit schafft Nachahmung und damit Veränderung.

Ein Arbeitgeber, der Vereinbarkeit möglich macht

Christians Geschichte ist kein Einzelfall – aber auch noch keine Selbstverständlichkeit. Doch sie zeigt: Bei den Pfalzwerken gibt es Raum für individuelle Wege und erste Schritte hin zu mehr gelebter Vielfalt.

  • Flexible Arbeitszeitmodelle, die nicht an Karrierestufen scheitern.
  • Führung auf Augenhöhe, die mitdenkt, statt bewertet.
  • Arbeitsbedingungen, die Familienleben und berufliche Entwicklung verbinden.

„Wir möchten zeigen, dass Gleichstellung und Familienfreundlichkeit bei uns nicht nur auf dem Papier stehen, sondern im Alltag gelebt werden. Nicht als Ausnahme, sondern als selbstverständliche Option“, so Dirk Dohmen.

Das stärkt nicht nur das Miteinander, sondern auch die Pfalzwerke als moderner, attraktiver Arbeitgeber in der Pfalz und darüber hinaus.

Christian bringt es auf den Punkt: „Wer sich in der Familie engagiert, verliert im Beruf nichts. Im Gegenteil. Man gewinnt an Klarheit, an Konzentration und auch an Tiefe.“

Und: „Wenn wir Vereinbarkeit offen leben, helfen wir nicht nur uns selbst, sondern dem Unternehmen. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel ist das ein echter Mehrwert.“

Was braucht es, damit solche Entscheidungen nicht die Ausnahme bleiben? Männer, die vorangehen, Führungskräfte, die sagen: „Wir machen das möglich“, und vielleicht nur ein Gespräch, das diese Modelle sichtbar macht.

 

*Statistisches Bundesamt: Pressemitteilung N.017 vom 27.04.2024:

27 % der teilzeitbeschäftigten Frauen haben wegen Kinderbetreuung die Arbeitszeit reduziert, bei Männern sind es knapp 6 %.

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Christopher Huch, Experte Geschäftsprozessmanagement, mit Sohn Lukas

„Ich habe zweimal einen Monat Elternzeit genommen, im Mai und im kommenden Oktober. Mit zusätzlichem Urlaub konnten wir diese Elternzeit flexibel verlängern und gestalten. Das ist vielleicht kein klassisches Modell, aber für uns als Familie war es genau richtig. Für mich zeigt es: Vereinbarkeit scheitert nicht am Kalender, sondern oft an der Haltung. Es braucht Offenheit, Flexibilität und den Willen, gemeinsam Lösungen zu finden, die in die Lebensrealität passen.“ - Christopher Huch

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Michael Grünauer, Referent Niederspannung Netz NB mit Sohn Jaron

„Für viele Väter ist Elternzeit nicht nur eine Frage der Haltung, sondern auch der Finanzierung. Auch ich habe lange überlegt, wie wir diese besondere Zeit gestalten können – organisatorisch und finanziell.

Ich habe mich schließlich für das Model aus Elterngeld Plus und Teilzeit mit 50% entschieden. Somit habe ich meine Elternzeit auf 4 Phasen mit je 4 Wochen aufgeteilt. Diesem Zeitraum habe ich im Wechselmodell gestaltet: zwei Wochen arbeiten, zwei Wochen Familienzeit. Das hat für uns als Familie wunderbar funktioniert und gleichzeitig die Verbindung zum Team erhalten.

So war ich über einen längeren Zeitraum hinweg in mehreren Etappen zuhause präsent und hatte unterm Strich sogar mehr finanziellen Spielraum. Am Ende ging es für uns nicht nur um die Frage, ob wir uns Elternzeit leisten können, sondern vielmehr darum, ob wir es uns leisten wollen, diese einmalige Zeit zu verpassen.“ - Michael Grünauer

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