„Pflege kann jeden betreffen“

Manuela: Ich finde es wichtig, dass Pflege kein Tabuthema ist. Ich habe seit jeher Berührungspunkte mit dem Thema und möchte dafür sensibilisieren, dass es nicht nur die älteren Familienmitglieder treffen kann, sondern auch Kinder und Partner*in oder Personen aus dem weiteren sozialen Umfeld wie Freunde und Nachbarschaft.
Die Pflege gehört zum Leben dazu. Wir als Pflegeguides und als Unternehmen können Hilfe geben – gehen muss man den Weg natürlich alleine. Doch es sollte um Lösungen gehen. Ich ermutige meine Kolleginnen und Kollegen, in einem solchen Fall auch auf ihre Vorgesetzten zu zugehen und gemeinsam mit dem HR-Bereich „Wege“ oder Kompromisse zu finden. Dafür haben wir die besten Voraussetzungen in unserem Unternehmen geschaffen. 

Manuela: Zum einen gibt es gesetzliche Regelungen, die in verschiedenen Situationen helfen: Die kurzzeitige Arbeitsverhinderung (§2 PflegeZG) für den Akutfall, die Pflegezeit (§3 Pflege ZG) für Angehörige, die in der letzten Lebensphase begleitet werden sollen, sowie die Familienpflegezeit (§ 2 FPfZG), bei der man bis max. zwei Jahre seine Arbeitszeit auf bis zu 15 Stunden reduzieren kann. Die Seite "Wege zur Pflege" sowie die Information zu Pflegestützpunkten in Rheinland-Pfalz bieten Formulare, Merkblätter und Kontaktdaten und sind daher sehr hilfreich.

Neben diesen gesetzlichen Regelungen möchten wir als Pfalzwerke unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer Balance zwischen der Verantwortung für die Familie und dem Unternehmen unterstützen. Wir sehen die Herausforderungen im sozialen Umfeld und wollen, dass alles angesprochen werden kann. Unser Ziel: Gemeinsam eine tragbare Lösung finden.

Deshalb bieten wir fast 50 Maßnahmen für eine familienfreundliche und lebensphasenorientierte Personalpolitik an, zum Beispiel mobiles Arbeiten und flexible Arbeitszeitmodelle sowie bezahlte Freistellungen zu verschiedenen privaten Anlässen. Und wir haben uns für das Audit „Beruf und Familie“ zertifiziert und lassen uns regelmäßig reauditieren.

So ist es teilweise besser möglich, auch im Kleinen Familie und Pflege zu vereinbaren – um zum Beispiel auch mal in der Mittagspause bei den Eltern vorbeizuschauen, nach dem Rechten zu sehen und unterstützend zur Seite zu stehen.