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Wasserstoff: Saubere Energie aus Bad Dürkheim
Wasserstoff spielt beim Energiemix der Zukunft eine wichtige Rolle. Bestenfalls wird er verbrauchsnah produziert. Deshalb starten die Pfalzwerke ein regionales Pilotprojekt in Bad Dürkheim.
AUSLESE - DARUM GEHT'S HIER:
- Wie wird Wasserstoff gewonnen?
- Pfalzwerke startet regionales Pilotprojekt
- Einsatzgebiete von Wasserstoff
Neben erneuerbaren Energien aus Wasser, Sonne oder Wind gewinnt Wasserstoff (chemisches Kürzel H2) zunehmend an Bedeutung. Ob als Beimischung zu Erdgas, als Prozessmittel in der Industrie oder als Antriebsstoff im Bereich Mobilität. Wenn wir bis zum Jahr 2050 ohne fossile Energieträger auskommen wollen, ist dieser Stoff gefragt. Das weiß die Bundesregierung, die entsprechende Förderprogramme auflegt. Der Vorteil: Wasserstoff wird in der Industrie bereits eingesetzt, man kennt diesen Stoff. Doch bislang dominiert sogenannter grauer Wasserstoff. Er wird aus Erdgas, also einem fossilen Energieträger, gewonnen. Das begehrte reine H2 lässt sich über den chemischen Prozess der Elektrolyse klimafreundlich aus Wasser gewinnen. Diese Technik ist flexibel und kann je nach benötigter Menge gedrosselt oder forciert werden.
„Wir sind damit Pionier über die Pfalz hinaus.“
Vorstand Dr. Werner Hitschler
Regionaler Pionier in der Wasserstoffgewinnung
Für diesen klimafreundlichen, sauberen Prozess starten die Pfalzwerke ein Pilotprojekt in Bad Dürkheim mit einer Leistung im Megawattbereich. „Damit sind wir Pionier über die Pfalz hinaus“, erklärt Vorstandsmitglied Dr. Werner Hitschler. „Zukünftig wird es wichtig sein, dass Wasserstoff dezentral produziert wird, nämlich da, wo er gebraucht wird.“ Deshalb wird in Bad Dürkheim auf einer Fläche von rund 2.000 Quadratmetern eine Erzeugungsanlage entstehen. Sie soll Erfahrungswerte mit der regionalen Integration zu bringen. Ist die Produktion angelaufen, arbeitet das Werk nahezu autark und lässt sich digital steuern.
Abnehmer stehen bereit
Für den notwendigen erneuerbaren Strom und den Vertrieb des Wasserstoffs sorgen die Pfalzwerke. Abnehmer gibt es genug, beispielsweise zeigen regionale Stadtwerke großes Interesse. Wasserstoff als „Treibstoff“ ist vor allem für öffentlichen Nahverkehr, Busse, Bahn und Lkw ein Thema. Von Beginn an mit dabei ist das Stadtwerk Bad Dürkheim und der Entwicklungsdienstleister KST-Motorenversuch GmbH & Co. KG, ebenfalls aus Bad Dürkheim. KST-Motorenversuch testet weltweit die Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit der zukünftigen Wasserstoffantriebssysteme. Angeliefert wird der Stoff effizient und sicher über eine Pipeline.
Update: Hier gibt es aktuelle Infos zur Koopertion mit der KST-Motorenversuch GmbH.
Die Pfalzwerke möchten für dieses Projekt Fördermittel des Bundes einsetzen. Spätestens 2023 wird das Kraftwerk seinen Betrieb aufnehmen. Es soll ein erstes Leuchtturmprojekt werden. Doch schon jetzt sind weitere Wasserstoffwerke an anderen Standorten bereits in Planung.
Ihr Ansprechpartner:
Alexander Flat-Deitmann, Experte Wasserstofftechnologie
E-Mail: alexander.flat-deitmann@pfalzwerke.de
Autorin: Dr. Susanne Becker
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