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CO2-Preis: Zahlt ihr noch oder heizt ihr schon mit Wärmepumpe?
Was bedeutet der CO2-Preis? Wir erläutern den Zusammenhang zwischen CO2-Steuer und Heizkosten und erklären, warum sich der Umstieg auf eine Wärmepumpe lohnt.
AUSLESE - DARUM GEHT`S:
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Der CO2-Preis ist ein Instrument der Bundesregierung, um den CO2-Ausstoß zu regulieren
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Der CO2-Preis wird umgangssprachlich auch „CO2-Steuer“ genannt
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Verbraucher*innen können durch ihr eigenes Verhalten ihren Beitrag am CO2-Preis steuern
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Wer beim Heizen den CO2-Preis sparen will, sollte auf eine Wärmepumpe umsteigen.
Der CO2-Preis ist in aller Munde und dient auch als Argument für klimaschonendes Heizen beispielweise mit der Wärmepumpe. Doch was bedeutet der CO2-Preis eigentlich und was können Verbraucher*innen tun, wenn sie zukünftig Kosten senken statt mehr bezahlen möchten?
Was ist der CO2-Preis welche Auswirkungen hat die Abgabe auf die Energie- und Spritpreise?
Die Abgabe trifft alle, die eine klimaschädliche Heizung haben oder Sprit an der Tankstelle kaufen. Auf dem Weg dorthin gilt in Deutschland bereits seit 2021 der CO2-Preis - auch CO2-Steuer genannt: Er verteuert jetzt schon Erdgas, Heizöl, Benzin und Diesel und steigt jedes Jahr. Mit den Einnahmen fördert der Staat, dass ihr euer Haus energetisch saniert, eure Heizung auf erneuerbare Energien umrüstet und ein Auto mit klimafreundlichem Antrieb anschafft.
Wer legt die Höhe des CO2-Preises fest und mit welcher Entwicklung ist zu rechnen?
Die Höhe der CO2-Bepreisung wird im Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) festgelegt und pro Tonne berechnet. Waren es 2023 noch 30 Euro, stieg der Preis für 2024 bereits auf 45 Euro pro Tonne. Für das Jahr 2025 wurde der Preis auf 55 Euro pro Tonne festgelegt. Da Deutschland bis zum Jahr 2045 klimaneutral sein will, ist mit einer weiteren Steigerung der CO2-Bepreisung auch über 2025 hinaus zu rechnen. Welche Bereiche wie stark vom CO2-Preis betroffen sind, wird jährlich im Haushaltsfinanzierungsgesetz festgelegt.
Vorteile für Verbraucher*innen, die auf Wärmepumpen umsteigen
Jetzt noch beim Einbau einer neuen Heizung auf Öl oder Gas zu setzen, ergibt vor dem Hintergrund steigender Energiepreise für fossile Energien wenig Sinn. Wer beim Heizen auf erneuerbare Energien setzt, ist eindeutig im Vorteil - heute und in Zukunft sowieso. Beispiel Wärmepumpe: Sie nutzt regenerative Energiequellen zur Erzeugung von Wärme und ist deswegen nicht von steigenden Preisen für fossile Brennstoffe betroffen. Die höheren Kosten durch die CO2-Bepreisung würden lediglich zu Buche schlagen, wenn als Antriebsenergie Strom aus fossilen Energien genutzt wird. Wer auch hier auf Ökostrom setzt, muss den höheren CO2-Preis also nicht fürchten.
Zusatzvorteil für Wärmepumpen-Besitzer*innen:
Der von der Regierung eingenommene Betrag aus dem CO2-Preis kommt direkt beim Kauf einer umweltfreundlichen Wärmepumpe zugute, da die Regierung das Geld aus dem Transformationsfond auch für die Wärmepumpenförderung nutzt. Die Mittel für die Förderung stammen aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF), der sich vor allem aus Einnahmen aus dem Europäischen Emissionshandel und der nationalen CO₂-Bepreisung finanziert.
Wer also auf eine klimaschonende Heizung wie die Wärmepumpe umsteigt, spart durch den kaum anfallenden CO2-Preis und die durch den CO2-Preis finanzierte Förderung gleich doppelt. Hier erfahrt ihr mehr...
Rechentipp: Steigende CO2-Preise bei der Verwendung einer Gas- oder Ölheizung, können je nach Verbrauch mehrere Hundert Euro im Jahr ausmachen, Tendenz steigend. Wer es genau wissen will, kann sich die möglichen, individuellen Mehrkosten mit dem interaktiven Rechner der Verbraucherzentrale ausrechnen lassen.
In unseren Grafiken haben wir die durchschnittlichen, zukünftigen CO2-Kosten beim Betrieb einer Gas- oder Ölheizung aufgelistet:
Wofür werden die Einnahmen aus dem CO2-Preis verwendet?
Seitdem das BEHG 2021 in Kraft getreten ist, müssen Unternehmen, die mit fossilen Energieträgern handeln, dafür einen CO2-Preis bezahlen bzw. für den Treibhausgas-Ausstoß, den ihre Produkte verursachen, Emissionsrechte in Form von Zertifikaten erwerben. Die Kosten für die Emissionsrechte werden dann als CO2-Preis auf die Endprodukte aufgeschlagen.
Die Einnahmen aus dem CO2-Preis fließen in den sogenannten „Klima- und Transformationsfonds“ der Bundesregierung. Gefördert wird mit dem Geld beispielsweise die energetische Gebäudesanierung und die Dekarbonisierung der Industrie. Außerdem wird das Geld aus dem Fond für den Ausbau der Erneuerbaren Energien, der Elektromobilität und der Ladeinfrastruktur verwendet. Da der Fonds nicht nur für Klimaprojekte, sondern auch für eine erfolgreiche Transformation der deutschen Wirtschaft hin zur Klimaneutralität genutzt werden soll, werden mit den Einnahmen unter anderem auch die Eisenbahninfrastruktur und die Halbleiterproduktion gefördert. Auch Bürger*innen sollen einen Teil der CO2-Abgabe als „Klimageld“ zurückerhalten. Dies hat die Bundesregierung im Koalitionsvertrag von 2021 vereinbart. Mit der Umsetzung ist frühestens ab 2027 zu rechnen.
Gut zu wissen: Die EEG-Förderung, die bis 2022 auch als "EEG-Umlage" auf den Strompreis entfiel, wird seit 1. Juli 2022 vollständig vom Bund übernommen und ebenfalls von den Einnahmen aus dem CO2-Preis beglichen. Dies bedeutet für Verbraucher*innen, dass sie nicht mehr zwangsläufig den Ausbau der Erneuerbaren Energien durch den Strompreis bezahlen, sondern nur noch indirekt durch den CO2-Preis dafür aufkommen müssen, je nachdem wie viel CO2 sie durch ihr Verbrauchsverhalten emittieren.
Wie funktioniert der Handel mit CO2-Zertifikaten?
Der CO2-Zertifikathandel wurde durch das Kyoto-Abkommen angestoßen. Der Zertifikatshandel funktioniert nach dem sogenannten „Cap and Trade“-Prinzip (= Begrenzen und Handeln): Der sogenannte „Cap“ legt fest, wieviel klimaschädliche Gase entweder global oder lokal begrenzt maximal ausgestoßen werden dürfen. Die Mengen werden zwischen den am Abkommen beteiligten Staaten aufgeteilt und in Form von Emissionsrechten ausgegeben. Sie berechtigen zum Ausstoß einer bestimmten Menge an Abgasen. Länder, die weniger Abgase verbrauchen, können ihren Anteil am Markt verkaufen: Dies bezeichnet man als das „Trade“-Prinzip. Inzwischen sind 101 Länder dem Kyoto-Protokoll beigetreten.
Nach dem Vorbild des Kyoto-Abkommens wurde innerhalb der europäischen Union der EU-Emissionshandel („EU ETS“) eingeführt, der den Zertifikathandel nach dem Cap and Trade-Prinzip zwischen einzelnen Energie-Unternehmen bzw. Betreibern von Industrieanlagen innerhalb der EU erlaubt. Industrie- oder Energieunternehmen, denen es nicht gelingt, ihre „Caps“, also Höchstmenge an Emissionen, einzuhalten, können Strafzahlungen der EU umgehen, indem sie Emissionszertifikate von anderen Unternehmen, die ihre Caps unterboten haben, kaufen.
Vereinfacht bedeutet der Zertifikathandel, dass derjenige, der Treibhausgase ausstößt, seine Negativbilanz ausgleichen kann, indem er sich finanziell an einem anderen Projekt, das CO2 bindet, beteiligt. Wie der Zertifikathandel funktioniert, zeigt ein Video vom Umweltbundesamt.
Neugierig geworden, wie ihr selbst beim CO2-Preis sparen könnt? Wir haben Euch auf unserer Ratgeberseite viele weitere Vorteile einer Luft-Wasser-Wärmepumpe aufgezeigt. Dank Rundum-sorglos-Paket der Pfalzwerke seid ihr schnell auf der Klima-Überholspur.
Hier findet ihr mehr Informationen zur Wärmepumpe im Rundum-sorglos-Paket.
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